Der Bräutigam

          Mittwoch, der 17. September 1969 (Jungfrau / Hahn)

      An diesem Tage geboren: Robert Lembke (Deutscher Journalist & Fernsehunterhalter)

            Reinhold Messner (Italienischer Bergsteiger)

    Der 17. September 1969 war nach dem chinesischen Horoskop das Jahr des Hahnes:

Der Hahn ist stolz, neugierig auf alles was er nicht kennt und bewahrt immer Haltung. Auch durch Schicksalsschläge ist er nicht unterzukriegen. Er wird immer versuchen das Beste aus allem herauszuholen. Auch aus sich selbst.

 

Dadurch macht sich so mancher Hahn das Leben schwerer als es ist. Hähne wollen alles aus eigenem Antrieb schaffen. Ihr Stolz lässt es selten zu, andere Menschen um etwas zu bitten. Sie wissen im Grunde ganz genau was sie wert sind und wollen nichts geschenkt.

An diesem in der Welt verhältnismäßig ruhigen Mittwoch war es nun bei Reif´s soweit. Im Heilig-Geist-Hospital in Bensheim, 14 Tage vor dem geplanten Geburtstermin warteten die Eltern auf Ihr Wunschkind, das den Namen DAGMAR tragen sollte. Endlich um 19.50 Uhr erblickte das Kind mit 3250 Gramm und 52 cm Größe die Welt.

Doch, "Oh Schreck!!", statt dem 100%-ig sicher geglaubten Mädchen wurde den Eltern im Handumdrehen ein kräftiger Junge in den Arm gelegt.

Da man keinen Namen für das Kind parat hatte, stand auf dem Armbändchen des Neugeborenen zunächst XXX.Reif. Weshalb die Eltern dann innerhalb von 3 Tagen, den für Heppenheimer Verhältnisse sehr untypischen Namen RONALD aussuchten, kann nur vermutet werden.

Wahrscheinlich ahnte man schon damals, dass zwei Jungen in der Familie, eine ganze Firma in Aufregung versetzen können.

 

Mit seiner älteren Schwester Heike und seinem um 1 Jahr älteren Bruder Stefan begannen nun die ersten Lebensjahre. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde die Familie um einen Nachzögling (übrigens ein Mädchen, wurde aber nicht Dagmar gerauft), Julia komplettiert.

Kaum im lauffähigen Alter, galten die Hauptinteressen den elektrischen Geräten. Diesem Interesse vielen nicht selten entsprechende Haushaltsgeräte zum Opfer.

Doch nicht nur die Familie, viel mehr auch die Firma Reif, inkl. der Mitarbeiter, bekamen die Streiche des "Schlüsselbub´s" zu spüren (seinerzeit wohnte man noch direkt vor Ort).

So kam es, dass ein Techniker mehrere Stunden in seinem Büro eingeschlossen war und nur durch lautes Klopfen und Schreien von seiner misslichen Lage befreit werden konnte.

 

Auch die Kollegen in der Werkstatt wurden nicht verschont. So konnte es schon einmal vorkommen, dass nach einem Wochenende sämtliche Schlüssel an den Werkzeugkisten oder an den fertiggestellten Türen fehlten, die er fein säuberlich an einem Schlüsselbund sammelte, der kaum noch in die Hosentasche passte. Hieraus resultierte auch sein vorgenannter Spitzname.

Auch Einschüchterungen eines Vertreters, der ihm androhte er würde in den Kofferraum eingesperrt, verfehlten ihre Wirkung.

 

 

Erst im Kindergarten schaffte es die berühmt berüchtigte "Schwester Laurina", mit ihrer streng katholischen Erziehung Eindruck auf ihn zu wecken (noch heute erzählt er mit Schrecken davon). Der Gang zum Kindergarten und später auch zur Schule wurde für die Eltern eine Qual, er streubte sich mit Händen und Füßen vor diesen Lokalitäten und flüchtete auch schon mal aus dem Auto.

 

Dieschulische Laufbahn begann mit der Einschulung im August 1976 in der Nibelungenschule. Bedingt durch den Umzug 1977 in das neue Domizil "Am weißen Rain", (noch heute hört mach das erleichterte Aufatmen der Mitarbeiter) wechselte er 1977 zur Schloßschule.

Dieser Umzug brachte auch sonst jede Menge Veränderungen mit sich.

Als Mitglied einer Streetgang, bestehend aus 13 Kindern (alle aus der Nachbarschaft)

wurden so manche Streiche ausgeheckt.

 

1980 wechselte er dann zur Martin-Buber-Schule in der er sich im letzten Jahr als Schulsprecher keine Freunde im Lehrerkollegium machte.

Zu erwähnen bleibt an dieser Stelle noch, dass während der Schulzeit und darüber hinaus, zu seinem engsten Freundeskreis mit Sandy, Simone, Silvia ... eher die weibliche Gattung gehörte. Desto verblüffender ist es, dass er seine erste feste Freundin erst im Alter von 28 Jahren kennenlernte, die er übrigens heute zum Altar geführt hat.

Seit eh und jeh immer gerne Hahn im Korb